Starlink-Satelliten sorgen weiter für UFO-Alarm

Der aktuellste Start (Starlink G6-54) mit weiteren bis zu 60 Satelliten erfolgte am 28. April 2024!

Die Starts der Satelliten des Starlink-Projektes zur Errichtung eines weltumspannenden Satellitennetzwerks für einen weltweiten Internetzugang sorgen aufgrund ihrer zeitweise auffälligen Erscheinungsweise für Aufregung und eine Menge UFO-Meldungen. Durch diverse Maßnahmen soll die Helligkeit am Himmel reduziert werden, um astronomische Beobachtungen nicht mehr so zu beeinträchtigen. Zumindest gehen mittlerweile nicht mehr so viele Sichtungsmeldungen ein, wie in den vergangenen Monaten.

Auslöser für die Meldungen ist, dass die Satelliten in relativ geringer Höhe freigesetzt werden und sich dann über Wochen hinweg mit eigenem Antrieb auf ihre endgültige orbitale Position bewegen. In dieser Phase sind die Satelliten als auffallend helle Punkte am Himmel zu sehen, die in Reihe fliegend, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, über den Himmel ziehen. Danach löst sich die strenge linienförmige Anordnung etwas auf und auch die Helligkeit lässt etwas nach, so dass sie nicht mehr ganz so auffällig wirken. Allerdings muss dann mit einem Folgestart und der Wiederholung des Ganzen gerechnet werden. Zudem stehen weitere, ähnliche Projekte von OneWeb, Telesat und Amazon in den Startlöchern, die ebenfalls ein Satellitennetzwerk vorsehen, wenngleich nicht in dem Umfang wie bei Starlink.

Eine gute und übersichtliche Darstellung der Starlink-Überflüge findet sich auf der Webseite Find Starlink. Die Kartenansicht zeigt parallel mehrere Starlink-Schwärme mit ihrer aktuellen globalen Posiiton an. Eine sehr detaillierte Übersicht zur jeweiligen Sichtbarkeit der Satelliten findet sich auf Heavens Above. Zu sehen sind die Satelliten bei guten Bedingungen über Deutschland meist am Abend (nach 21 Uhr), nach Mitternacht (zwischen 01 und 03 Uhr) und am frühen Morgen (nach 6 Uhr). Die Flugrichtung, aus der die Satelliten kommen, wechselt dabei. Der Hauptzug mit der typischen "Lichterkette" ist jeweils nur für einige Minuten zu sehen. Durch die fortlaufenden Starts gesellen sich jeweils neue Satelliten hinzu, die sich in der Sichtbarkeit ggf. abwechseln und  auch vermischen können, wobei die Satelliten früherer Starts allerdings zunehmend leuchtschwächer werden. Ebenso kommt es ggf. zu mehreren Sichtfenstern in einer Nacht.

» Gute und übersichtliche Darstellung der Überflüge, samt Weltkarte mit Position mehrerer Starlink-Schwärme, auf Find Starlink «
» Tabelle mit Angabe der genauen Sichtbarkeit aus dem aktuellen Start für den Standort Frankfurt am Main auf Heavens Above «
» Dynamische 3D-Anzeige der Flugbahn der Starlink-Satelliten auf Heavens Above und auf Celestrak «

Typische Formulierungen in den Zeugenaussagen, wie sie die Meldestellen erreichen:

  • "... Lichter wie an einer Perlenkette aufgereiht ..."
  • "... etwa 40 Lichter in gleichem Abstand in einer Linie ..."
  • "... etwa 30 helle Lichter am Himmel, gleichmäßig wie an einer Schnur gezogen..."
  • "... circa 32 Lichter in bestimmten Abständen wie auf einer Perlenkette aufgereiht die hintereinander flogen ..."
  • "... seltsame Perlenkette am Himmel ..."
  • "... erschienen in präzisen Abständen und wie an einer Schnur gezogenen ..."

Aus aktuellem Anlass: Unmittelbar nach dem Aussetzen der Satelliten und je nach Perspektive können die Satelliten auch als ein zusammenhängendes, längliches oder zylindrisches Objekt erscheinen. Hierzu gab es bereits Sichtungsmeldungen, die manche Kollegen zuerst verwirrten und nicht sofort den Starlink-Satelliten zuordneten.

In unserer Galerie zeigen wir einige ausgewählte Fotos der Starlink-Satelliten

Mittlerweile gab bzw. gibt es zwar vermehrt Presseberichte dazu, auch durch Pressekontakte von Kollegen, dennoch stehen sehr viele Beobachter dem nachwievor staunend und fragend gegenüber, wie aus den vorliegenden Meldungen hervorgeht. Auch wurde erwähnt, dass man im Netz nach Antworten suchte und erst auf UFO-Seiten wie unseren auf Antworten stieß. Hervorheben möchten wir hier die Frankfurter Rundschau, die immer wieder unter ihrer Rubrik Wissen einen aktualisierten Beitrag dazu auf ihrer Webseite bringt.

Verglichen wird diese Welle an UFO-Meldungen mit der früheren Sichtungswelle der asiatischen Himmelslaternen (auch Miniheißluftballons), schwerpunktmäßig im Zeitraum von 2007 bis etwa 2009, deren Erscheinungsweise damals in der Breite auch noch nicht so bekannt war. Damals wurden von den Meldestellen weit über 1000 Berichte aufgrund dieser Himmelslaternen registriert.

Geplant ist vom Raumfahrtunternehmen SpaceX der Start von insgesamt an die 12.000 Satelliten, in drei Ausbaustufen bis 2027. Im Anschluss sollen nochmals bis zu 30.000 Satelliten gestartet werden. Ziel ist ein weltumspannendes Satellitennetzwerk, das einen weltweiten, ortsunabhängigen Zugang zum Internet, auch in entlegenen Regionen, ermöglichen soll. Die Starts erfolgen in Tranchen von jeweils bis zu 60 Satelliten, ein- bis zweimal pro Monat, mittels einer Falcon B-Trägerrakete. Bereits der Probestart mit 60 Satelliten im Mai 2019 sorgte für Aufregung unter Beobachtern, da die Satelliten ein bis dato nicht gekanntes Schauspiel am Himmel zeigten. Danach war es lange Zeit ruhig, bis am 11. November 2019 die erste Ausbaustufe mit dem ersten Start erfolgte, dem nun mehr oder weniger regelmäßig weitere Starts folgen werden.
Die Starts führen zu massenhaften UFO-Meldungen bzw. Anfragen, die regelmäßig bei den größten deutschen UFO-Meldestellen von CENAP und GEP eingehen. Gleiches wurde u.a. von Kollegen der britischen BUFORA, der dänischen SUFOI und des belgischen "UFO-Meldpunt" über das EuroUFO-Netzwerk berichtet, die ebenso laufend UFO-Meldungen deswegen erhalten.

Kritisch gesehen wird das Ganze von Astronomen, die eine Beeinträchtigung bei der Beobachtung von Himmelskörpern mittels Teleskopen befürchten bzw. eine nachhaltige Veränderung des Nachthimmels allgemein. Ebenso wird eine Zunahme an Weltraumschrott in der Zukunft befürchtet. Ein lesenswerter Beitrag zu diesem Thema findet sich auf dem Himmelslichter-Blog.

Nachfolgend einige Videos aus dem Netz




Starlink Oostkapelle The Netherlands 2019 11 29 from Astronomy! Project Oostkapelle on Vimeo.


Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Starlink
Space-X-Satelliten flitzen über den Nachthimmel
Elon Musk und SpaceX: Die nächsten 60 Starlink-Satelliten sind auf dem Weg in die Umlaufbahn
Satelliten von SpaceX als „Lichterkette“ am Himmel über Deutschland zu sehen
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