UAP-Jahresstatistik für Europa

Jedes Jahr erhebt der französische UFO-Forscher Phillipe Ailleris, der das UAP Observations Reporting Scheme gegründet hat, von den im EuroUFO-Netzwerk vertretenen Organisationen und Meldestellen die Fallzahlen und stellt sie in einer Statistik zusammen. Den aktuellen Stand zu den Jahren 2019 bis 2023 hat UAP Check in einem Beitrag veröffentlicht, aus dem wir hier auch auszugsweise zitieren.

Insgesamt werden derzeit Fallzahlen von 17 Gruppierungen aus elf Ländern erhoben (s. Abb. 1), Ein Sonderfall darunter ist die italienische Luftwaffe, die jährlich eigene Beobachtungen und Fallzahlen veröffentlicht und die hier mit einfließen. Der aktuelle Datensatz enthält nahezu 24.000 Fälle aus den Jahren 2019 bis 2023.

Ailleris stellt dazu fest:

Es ist auch wichtig einzuräumen, dass die meisten Berichte nicht vollständig untersucht werden, und dass aus einigen Ländern (z. B. Spanien, Portugal und Frankreich) wichtige Beiträge fehlen, da es derzeit dort keine aktiven zivilen Organisationen gibt, die Zeugenaussagen entgegennehmen. Für Frankreich gibt es zwar Statistiken von GEIPAN, aber keine Daten von zivilen Gruppen.

Da die GEIPAN der französischen Raumfahrtorganisation CNES angegliedert ist, hat sie quasi institutionellen Charakter, ist also keine rein private Organisation. Erstaunlich ist, dass Frankreich eine eigentlich rege UFO-Szene mit mehreren Gruppen hat, aber hierüber keine Sichtungsmeldungen berichtet werden. Insofern sind die einzelnen Ländern sehr unterschiedlich repräsentiert und die Statistik gibt kein komplett repräsentatives Bild gemeldeter UFO-Sichtungen in Europa wieder, bietet aber dennoch interessante Einblicke über die Häufigkeit von UFO/UAP-Meldungen. Es bleibt zu hoffen, dass sich zukünftig weitere Organisationen dem Meldenetz anschließen.

Die jährliche Gesamtzahl zeigt eine relative Konstanz seit 2019, lediglich 2020 gab es einen größeren Ausschlag nach oben, was mutmaßlich durch die damals beginnenden, regelmäßigen Starts der Starlink-Satelliten verursacht wurde (s. Abb. 2). Deren Aussetzen im Orbit als „Starlink-Zug“ viele Beobachter verwirrt hat und es immer noch tut.

Eine Betrachtung nach den Ländern zeigt dann jedoch eine sehr große Variabilität und unterschiedliche Entwicklung. Die höchste Anzahl an gemeldeten Sichtungen für die fünf Jahre verzeichnet die Niederlande (8201), gefolgt von Deutschland (4681) und Großbritannien (4250). Höhere Fallzahlen verzeichnen darüber hinaus auch Italien (2170), Belgien (1742) und Schweden (1333). Zu beachten ist bei einem Ländervergleich die Anzahl, Bekanntheit und Erreichbarkeit an Meldestellen, an die sich Beobachter wenden können. So finden sich in den eben genannten Ländern weithin bekannte Organisationen bzw. Meldestellen, die auch in den Medien immer wieder genannt werden. Erstaunlich ist dabei die seitens der französischen GEIPAN gemeldete, doch sehr geringe Fallzahl. Dies liegt offenbar daran, dass viele der an die GEIPAN gemeldeten Beobachtungen nicht in die Statistik einfließen. Hinsichtlich der jährlichen Entwicklung zeigen die o.g. Länder ein weitgehend ähnliches Niveau. Lediglich Großbritannien weist eine starke Abnahme auf (s. Abb. 3).

 

Ein Vergleich der jährlichen Entwicklung der einzelnen Länder zeigt teilweise gegenläufige Trends, heißt, dass die Zu- oder Abnahme an Meldungen zum Vorjahr von Land zu Land unterschiedlich ausfällt, ebenso wie der Fünfjahrestrend. Hier verzeichnet Deutschland mit einem Plus von 108 % den höchsten Zuwachs, gegenüber Frankreich mit einem Minus von 61 % den größten Rückgang. Insofern lässt sich aus dem vorhandenen Datensatz kein einheitlicher europäischer Trend erkennen oder ableiten. Für eine genaue Interpretation müssten jedoch die jeweiligen Rahmenbedingungen und vor allem lokale Einflüsse genauer betrachtet werden. Eine direkte Vergleichbarkeit erscheint schwierig (s. Abb. 4).

 

Ailleris fasst es so zusammen:

Insgesamt ist die Gesamtzahl der UFO-Sichtungen in diesen elf europäischen Ländern im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 9 % zurückgegangen, im Vergleich zu 2018 jedoch um 30 % gestiegen, was auf ein komplexes Muster von Meldetrends in der gesamten Region hindeutet.

Abschließend hebt Ailleris die Bedeutung der privaten Organisationen in der UFO-Forschung hervor:

Diese seit langem bestehenden, nationalen Gruppen, die über ganz Europa verteilt sind, spielen eine entscheidende Rolle im Dienste der Öffentlichkeit. Indem sie UAP-Zeugen eine Plattform bieten, auf der sie ihre Zeugenaussagen und Untersuchungen mitteilen können, bieten sie den Bürgern eine wichtige Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen und ihre Erfahrungen anzuerkennen. Ihre Aktivitäten reichen von der Sammlung von Zeugenaussagen, der Untersuchung vor Ort, der Analyse, Dokumentation und Archivierung, der Unterstützung von Studien und Forschungen bis hin zur Aufklärung der Öffentlichkeit. Die UAP-Gruppen sind ein Beispiel für die Anwendung der Bürgerwissenschaft auf die UAP-Daten.

Damit verfügen diese Organisationen, so Ailleris weiter, über ein umfassendes Wissen und Verständnis des Phänomens und bringen einen großen Erfahrungsschatz mit ein. Er schließt mit der Hoffnung, dass weitere europäische Länder in diesem Bereich über eigene, offizielle Institutionen oder gemeinsam mit privaten Organisationen hier Aktivitäten entwickeln.

 

Link zum Originalbeitrag auf UAP Check: https://www.uapcheck.com/news/id/2024-06-30-european-uap-sightings-in-2019-2023-raw-data-by-country-and-year

  

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